Zitiert: Geht Online-Werbung ohne Datentauschrausch?

Verlage reden nicht gerne im Detail über ihre Werbefinanzierung. Um so bemerkenswerter ist ein Text, den die „New York Times“ vor kurzem veröffentlichte: „Als Branche geben Nachrichtenorganisationen eine jämmerliches Bild ab, wenn es um die Privatsphäre geht“, schreibt Robin Berjon, der für die „Data Governance“ des traditionsreichen Verlags verantwortlich ist. Da Vertrauen ein elementarer Teil des Geschäfts des Verlages sei, habe die „New York Times“ viele Bereiche von Werbetrackern befreit. Für europäische Besucher wird gar keine Werbung mehr angezeigt, die auf Echtzeit-Auktionen mit Leserdaten beruht.

Das Ziel für kommendes Jahr: Die Zeitung will das Werbegeschäft nicht mehr Google und Co. überlassen. Sie baut eine eigene Infrastruktur auf, die nicht mehr auf den weltweiten Datenhandel angewiesen ist. Die Zeitung will ihr Wissen um ihre Inhalte und ihre Reputation nutzen, Werbung zielgenau auszuspielen, ohne ihre Leser bis ins Kleinste ausspionieren zu müssen.

Torsten Kleinz, uebermedien.de, 12.08.2020 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)