Der ARD-Sender sieht mit dem geplanten Gender-Verbot die Rundfunkfreiheit verletzt. […] „Aus Sicht des HR verletzt eine solche Regelung, die eine bestimmte Form der Sprache vorschreiben will, die Rundfunkfreiheit“, sagte ein Sprecher des Senders auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) am Dienstag in Frankfurt am Main. […]
Der HR-Rundfunkratsvorsitzende Harald Freiling sagte, er sei über die Passage im Koalitionsvertrag verwundert. Im Rundfunkrat gebe es zum Gendern mit Sonderzeichen in schriftlicher und gesprochener Kommunikation „ganz unterschiedliche Auffassungen“, die wiederholt mit den Programmverantwortlichen diskutiert worden seien. Es sei „jedoch keineswegs Sache der Politik, hier etwas festzulegen. Staatsferne und Rundfunkfreiheit sind auch hier ein hohes Gut“, sagte Freiling. […]
Wie die beiden Parteien ihr Vorhaben umsetzen wollen, ist noch unklar. Christoph Gehring, Pressesprecher der SPD Hessen, sagte: „Zum Umgang mit den Gender-Sonderzeichen wird die neue Landesregierung einen rechtssicheren Vorschlag machen, wenn sie ab 18. Januar im Amt ist.“ Katja Gehrmann, Pressesprecherin der CDU-Fraktion im Hessischen Landtag, verwies ebenfalls darauf, dass Details zur Umsetzung in der neuen Legislaturperiode folgen würden.
Joachim Huber, tagesspiegel.de, 19.12.2023 (online)