Zitiert: „gendered shot design“

Regisseurin Nina Menkes erforscht systematischen Sexismus in der Filmindustrie. Ihr Film „Brainwashed: Sex-Camera-Power“ läuft auf der Berlinale. … Das System besteht aus Netzen von Ideologie und Praxis, die interagieren. … Und es gibt die Inszenierung des weiblichen Körpers, die Frauen objektifiziert und damit die männlichen Machtpositionen verstärkt und legitimiert. … In der kinematografischen Tradition von Hollywood, aber auch bei vielen europäischen Arthaus-Filmen, ist das Vorgehen komplett anders, je nachdem, ob eine Frau oder ein Mann gefilmt wird. Das bezieht sich auf Parameter wie die Position des Kamera-Blicks gegenüber den Körpern, wo die Frauen – gern auch unbekleidet – durch das Framing zerstückelt oder einem (ab-)schätzenden Kamera-Scan unterzogen werden. Die Gesichter werden durch die Lichtsetzung entmaterialisiert und in zweidimensionale Flächigkeit aufgelöst. Das Interessante ist, dass auch Filme, die einen feministischen Inhalt transportieren wollen, gerne dieses Shot Design einnehmen.

Silvia Hallensleben, taz.de, 15.02.2022 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)