Das Forschungsteam der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) hat sich für die in der Fachzeitschrift „Journalism and Mass Communication Quarterly“ veröffentlichte Studie grundsätzlich auf drei Ebenen konzentriert. „Wir haben uns die journalistische Kultur, die Redaktionen als organisationale Einheit und die Journalistinnen und Journalisten als Individuen angesehen und uns die Frage gestellt, was beim Zusammenspiel dieser drei Ebenen wirklich entscheidend ist. Bei den journalistischen Strukturen gibt es durchaus Unterschiede, welches Rollenverständnis Journalistinnen und Journalisten haben, und diese Rolle wirkt sich auch auf die Repräsentanz von Frauen aus, unabhängig vom eigenen Geschlecht“, so Andreas Riedl vom Institut für vergleichende Medien- und Kommunikationsforschung im Interview mit der APA. ….
„Von 3500 untersuchten Beiträgen kamen lediglich 25 Prozent der Beiträge von Frauen vor, während Männer in 68 Prozent zu Wort kommen. Nur durch die Unterrepräsentation von Frauen in gesellschaftlichen Schlüsselpositionen lässt sich dieser eklatante Unterschied nicht erklären“, so Riedl. Ein großes Problem seien vor allem über lange Zeit gewachsene Quellennetzwerke. Oft werden aus Zeitmangel Personen angerufen, die bereits bekannt sind und welche die Sicherheit geben, inhaltlich und qualitativ verlässlich zu sein.
horizont.at, 11.8.2022 (online)