Die ARD wusste, was sie tat. Sie hätte diese Passage in der aufgezeichneten Show herausschneiden und bei der Ausstrahlung darauf verzichten können. Tat sie aber nicht. Vor der Wahl gestellt, eine veritable Aufregung in den sozialen Medien zu riskieren, oder aber den Vorwurf von Hallervordern zu kassieren, er sei zensiert worden, entschied sich die ARD für den Shitstorm aus viel Protest und wenig Beifall. […]
Eine noch deutlichere Sowohl-Als-auch-Haltung geht nicht. Koste es, was es wolle. Die ARD will in ihrem Programm auf gar keinen Fall Rassismus und sie will in ihrem Programm auf jeden Fall Kunstfreiheit. Am Samstag ist dieses Konstrukt Programm geworden und es hat gewonnen, was nie gewinnen darf: der Rassismus.
Joachim Huber, tagesspiegel.de, 08.04.2025 (online)