Zitiert: Hang zum Raubbau am Theater

Die chronische Überproduktion vieler Theater, die ihr Heil in möglichst zahlreichen Premieren suchen, verstärkt den Hang zum Raubbau. Fehlen formale Schutzmechanismen, wird der Konflikt zwischen den mitunter sehr großzügigen Ansprüchen von Intendanz oder Regisseuren und den überlasteten Schauspielern auf individueller Ebene ausgetragen, als Konflikt zwischen einzelnen Personen. Angesichts des Machtgefälles kann man sich etwa vorstellen, wie solche Konflikte enden. Aber Aufgabe der formalen Strukturen wäre es gerade, Fairness immer sicherzustellen – unabhängig davon, ob die Intendantin oder der Regisseur nette, ausnehmend rücksichtsvolle Menschen sind, oder nicht. Wenn es schlecht läuft, wird die hohe intrinsische Motivation der Theaterkünstler vom hochtourig laufenden Produktionsapparat relativ gnadenlos ausgebeutet. Im Zweifel so lange, bis davon nicht mehr viel übrig ist. Die Parallelen zu anderen Branchen mit hoher Eigenmotivation der Beschäftigten und starkem Konkurrenzdruck sind offenkundig.

Peter Laudenbach, sueddeutsche.de, 08.05.2023 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)