Das „Zielbild 2032“ sieht in zwei Vierjahresetappen vor, dass, was heute linear in Fernsehen und Radio läuft, sich in digitale Angebote verwandelt. Das bedeutet Umschichtung und Verzicht. Besonders betroffen ist das Radio, am Ende des Prozesses wird der Hessische Rundfunk höchstwahrscheinlich nicht mehr sechs, sondern nur noch drei Radiowellen unterhalten. […]
15 Prozent Personal – gerechnet in „Vollzeitäquivalenten“ – will der Sender einsparen und auf die Nutzung von vierzig Prozent der bislang belegten Gebäude und Flächen verzichten. Betriebsbedingte Kündigungen soll es nicht geben; beim HR arbeiten (Stand 2022) 1700 festangestellte und 968 „ständig freie“ Mitarbeiter. […]
Damit, dass es mehr Geld gibt, rechnet man beim HR nicht, will aber gleichwohl durch die Programm- und Strukturreform für eine Flexibilitätsreserve von 20 Millionen Euro pro Jahr sorgen.
Daraus ergibt sich für den HR, wie es in dem Strategieplan „Zielbild 2032“ heißt, ein „Ressourcenproblem“. Gelöst werden solle es durch Abbau und Umschichtung – in großem Stil. […]
Bislang spreche man das Publikum über Einzelangebote an, sagt die Programmdirektorin Gabriele Holzner, das sei alles richtig und gut, gefragt sei allerdings ein ganzheitlicher Ansatz, mit dem der Hessische Rundfunk die Verbindung zu seinen Zuschauern, Hörern und Nutzern finde.
Michael Hanfeld, faz.net, 12.06.2024 (online)