Die Gewerkschaften DJV, ver.di und Unisono haben sich in einem Offenen Brief an Florian Hager, den Intendanten des Hessischen Rundfunks (HR) gewandt, und darin die vor gut einem Monat vorgestellte „Radiostrategie“ sowie deren mediale Kommunikation scharf kritisiert. „Groß ist das Unverständnis über die ‚Strategie‘, die aus unserer Sicht keine ist“, heißt es in dem Offenen Brief, der von mehr als 270 Mitarbeitenden des öffentlich-rechtlichen Senders unterzeichnet worden ist. „Besonders frustrierend erscheint uns, dass trotz angekündigter ‚Umschichtungen ins Digitale‘ vor allem Leerstellen und Perspektivlosigkeit erkennbar werden.“ […]
Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner fordern „strategisches Augenmaß und Perspektive“ bei geplanten Umschichtungen ins Digitale und stellen konkrete Fragen: „Wo sind die digitalen ‚Produkte‘, die künftig junge Zielgruppen erreichen sollen? Wer soll diese Inhalte erstellen und verbreiten?“ Zudem heißt es in dem Offenen Brief an Hager: „Zahlreiche Kolleginnen und Kollegen, die (meist unbezahlt in ihrer Freizeit) digitale Ideen und Konzepte entwickelt und vorgeschlagen habe, fühlen sich von den Verantwortlichen ignoriert oder abgewimmelt.“
„Wird Ihre ‚Radiostrategie‘ ohne Abstriche umgesetzt, droht ein (weiterer) massiver Legitimationsverlust“, schreiben die drei Gewerkschaften in ihren Offenen Brief an den HR-Intendanten.
Alexander Krei, dwdl.de, 17.07.2024 (online)
Offener Brief an Florian Hager zur „Radiostrategie“ (online)