Zitiert: Ideal und Praxis von Printjournalisten divergieren

Missstände aufdecken und im Dienste der Gesellschaft informieren: Diese zwei Rollen sehen Medienschaffende als äusserst wichtig an. Doch nur selten in Nachrichtenartikeln setzen sie ihre favorisierten Rollenmodelle auch tatsächlich um, wie eine Studie der Universität Freiburg zeigt. … Gemäss Ergebnissen betrachten Zeitungsjournalistinnen und -journalisten die investigative Watchdog-Rolle und den bürgerorientierten Journalismus als wichtigste Rollenvorstellungen.

Auch hätten die Befragten angegeben, diese Rollen in ihrer täglichen Arbeit oft umsetzen zu können. In der Inhaltsanalyse seien die beiden favorisierten Rollenmodelle jedoch nur selten gefunden worden. … Ein Medienprodukt könne jedoch nicht unbedingt individuelle Berufsrollen repräsentieren, weil es immer auch vom Zeitungsverlag beeinflusst sei. So sei gerade bei Nachrichten eine neutrale Berichterstattung wünschenswert, für Meinungen gebe es die Kommentare als Stilelement, heisst es in der Mitteilung. Auch kritische und bürgerorientierte Rollen sind nicht in jedem Artikel umsetzbar, sondern hängen von Anlässen und Themen ab.

persoenlich.com, 18.10.2018 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)