In seinem Buch „Krieg der Medien“ rechnet Medienwissenschaftler Martin Andree ab: mit Big Tech, Populisten und digitalem Phlegmatismus in Europa. […]
Andree kritisiert die Firmen des „Dark Tech“ – ein Begriff, den er in seinem Buch ganze 184 Mal verwendet. Dieser steht für Technologien, die im Verborgenen agieren, unreguliert, intransparent, oft mit destruktiven gesellschaftlichen Folgen. […]
Die Plattformlogik ist kein Nebenprodukt, sondern das Machtinstrument einer neuen Rechten, die Technologie als Waffe gegen die liberale Demokratie nutzt.
Prägnant beschreibt Andree das „riesige Täuschungsmanöver“ der „Dark-Tech-Bros“ und „Zombie-Konzerne“, die mit dem Versprechen von Befreiung bei ihren Nutzenden genau das Gegenteil erreichen wollen. Sie sollen „für immer eingesperrt und von ihnen kontrolliert werden“, schreibt Andree. Die angebliche Erlösung durch Technologie bedeute nichts anderes als algorithmisch gesteuerte Verhaltensmanipulation: „Im Krieg um die Medien gewinnen gerade die Dark-Tech-Konzerne. Im Krieg in den Medien sind an allen Fronten die Populisten auf dem Vormarsch“, so Andree.
Stephan Weichert, taz.de, 26.08.2025 (online)

