Medien müssen sich auch in Frankreich auf schwierige Zeiten gefasst machen, wie im aktuellen Medienbarometer von Kantar bemerkbar wird. Gute zwei Drittel der befragten Franzosen (67 Prozent von 1024 repräsentativ Befragten) gaben in face-to-face-Interviews an, dass sie die Nachrichten „mit großem Interesse“ verfolgen. Das waren 5 Prozent mehr als im Vorjahr. … Nur die Hälfte der Französinnen und Franzosen glauben, was sie im Radio hören. Das Medium gilt seit 1990 als das glaubwürdigste in Frankreich. Genau genommen sind nur 5 Prozent der Überzeugung, „dass sich die Dinge so zugetragen haben, wie es im Radio berichtet wurde“. 45 Prozent gaben an, „dass die Dinge ungefähr so abgelaufen sind (‚à peu près‘), wie es im Radio berichtet wurde“.
Ein Drittel (34 %) ist dagegen der Auffassung, dass „es zweifellos nicht wenige Unterschiede gibt zwischen der Darstellung und dem tatsächlichen Ablauf“. Sechs Prozent sind der Überzeugung, „dass die Geschehnisse nicht so passiert sind, wie es im Radio berichtet wird“. Das Lager derjenigen, bei denen die Zweifel an der wirklichkeitsgetreuen Wiedergabe überwiegen, beträgt demnach beim glaubwürdigsten Medium 40 Prozent.
Thomas Pany, Telepolis, 25.01.2019 (online)