Die letzten Jahre sind durch viele gesellschaftliche Umbrüche gekennzeichnet. Die Pandemie und zwei Kriege haben nicht nur eine Zunahme von Hass und Hetze sowie Desinformation und Propaganda mit sich gebracht, sondern auch unmittelbaren Einfluss auf die informierende Mediennutzung. Welches Gewicht Medien für die Meinungsbildung haben und welche Rolle dabei globale Plattformen spielen, untersuchen und dokumentieren die Medienanstalten kontinuierlich seit 8 Jahren. Die Ergebnisse für 2023 zeigen, dass das Internet mit 52 % erstmalig Fernsehen (50 %) als Informationsmedium mit der höchsten Tagesreichweite in der Gesamtbevölkerung überholt hat. Im Vergleich zum Vorjahr informieren sich allerdings weniger Menschen in den Medien zum Zeitgeschehen. Mit 86 % der Bevölkerung (2022: 89 %) liegt die informierende Tagesreichweite nur noch knapp über dem Vor-Corona-Niveau. Knapp ein Drittel der Befragten erfahren im Internet, was in ihrer direkten Umgebung lokal los ist, gefolgt von Radio, Tageszeitung und TV. Besonders bei den unter 50-Jährigen nimmt die lokal informierende Mediennutzung ab. Schon fast jeder Dritte zwischen 14 und 29 Jahren informiert sich auf Instagram. Damit wird das Soziale Netzwerk erstmals Infosieger bei den unter 30-Jährigen und verweist Google auf Rang 2.
die medienanstalten, 19.12.2023 (online)