Doch die Frage nach dem öffentlichen Rundfunk ist eine eminent politische, und sie ist zutiefst mit der nach dem öffentlichen Raum verbunden. Wer diesen rein blasenförmig denkt, geht an ihm vorbei. Vorbei an seiner Funktion als demokratisches Forum, in dem solide Berichterstattung und Erörterung wesentlicher, die Gesellschaft betreffender Fragen stattfinden. Wie kann es ein Ort der Teilhabe an neuen Entwicklungen in Wissenschaft, Technik und Sport sowie der einer sinnlichen Wahrnehmung und tieferen Reflexion unserer Gesellschaft durch Kultur sein? So ist der Auftrag zumindest im Medienstaatsvertrag festgehalten, der rechtlichen Basis für den ÖRR. […]
Es wäre vermessen, über die Transformation in Gänze zu sprechen, schon allein weil viele Prozesse nicht sehr transparent ablaufen, und in dem Moment, wo sie sichtbar werden, eigentlich immer schon durchgesetzt wirken.
Kathrin Röggla, sueddeutsche.de, 24.07.2024 (online)