Recherchejournalismus ist anspruchsvoller Journalismus, der Zeit und Geld kostet. […] Das muss sich eine Redaktion leisten können und sie muss dann auch den Raum lassen, wenn Rechercheure sagen, dass sie sich geirrt haben. Sonst entsteht ein potenziell gefärbter, unwahrhaftiger Journalismus, der Geschichten um der Geschichte willen passend macht. […]
Über die Jahre entwickelt man ein Gespür, ob eine Recherche stimmig ist. Aber Bauchgefühl alleine reicht nicht. Bei heiklen Recherchen konsultieren wir in frühen Stadien unsere Anwälte, ob eine bestimmte Form von Berichterstattung überhaupt möglich ist. Wenn wir sicher sind, dass wir juristisch scheitern, lassen wir es sein – trotz noch so heißer Spuren
Holger Stark, kress.de, 21.10.2024 (online)