Zitiert: Inwieweit Friedrich Merz Recht hat

Friedrich Merz hat neulich einen bösen Witz gemacht. Er zeigte auf dem Parteitag auf die akkreditierten 58 Redakteure des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und stellte ihnen in Aussicht, sich bald mal intensiv mit ihnen zu beschäftigen. Gut, wie will er das anstellen? Mit Anti-Gender-Crashkursen im Rundfunkrat? Andererseits: Merz hat ja auch recht mit seinem listigen Würgegriff, denn in den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten wie auch anderen klassischen Medien wird seit Jahren mit Hingabe an der Ruinierung des Kulturbegriffs gearbeitet wie auch an der stumpfen Verschlagwortung der Sprache, damit all dies in die möglichst knusprige Präsentation von Regionalem, Mitgefühl to go und Folklore reinpasst, plus quer durch alle Sender und Seiten Lebenshilfe aller Art: Bin ich auch dick noch schön?

Hilmar Klute, sueddeutsche.de, 20.9.2022 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)