Das sagt das in New York ansässige Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ). Demnach wurden im ersten Monat des Krieges „mehr Journalist*innen getötet als in jedem anderen vergleichbaren Konfliktzeitraum, seit das CPJ 1992 mit der Aufzeichnung solcher Todesfälle begann.“
Seit dem 7. Oktober starben demnach mindestens 40 Medienschaffende, die über den Krieg berichtet haben: 35 Palästinenser*innen und ein Libanese sollen durch Angriffe des israelischen Militärs gestorben sein, vier israelische Journalist*innen sollen bei den Massakern der Hamas in Israel getötet worden sein. Insgesamt acht Medienschaffende gelten als verletzt, drei als vermisst, acht verhaftet. […]
Zum Vergleich: Das CPJ dokumentierte im gesamten Jahr 2022 weltweit 68 getötete Medienschaffende. Die Organisationen nehmen einen Fall auf die Liste, sobald zwei unabhängige Quellen den Tod bestätigen. Dann klären sie die weiteren Umstände für ihre Datenbank. […]
Um Kriegsverbrechen wie gezielte Angriffe auf Journalist*innen zu belangen, hat RSF beim Internationalen Strafgerichtshof Klage eingereicht: Wegen Kriegsverbrechen gegen acht palästinensische Journalist*innen, die bei der Bombardierung ziviler Gebiete in Gaza durch mutmaßlich Israel getötet wurden und einem israelischen Journalisten, der am 7. Oktober bei der Berichterstattung über einen Angriff der Hamas auf seinen Kibbuz getötet worden sein soll.
Julia Neumann, taz.de, 12.11.2023 (online)