Zitiert: Jeder sollte jede Geschichte erzählen können

Lange Zeit lag jede filmisch erzählte Geschichte in männlicher Hand. Eine interessante Frage an Maria Schrader, und die Erinnerung an einer ihre schönsten Filmrollen: Ob „Aimée und Jaguar“ (1999) von Max Färberböck, das die dramatische Liebesgeschichte zweier Frauen in der Zeit des Nationalsozialismus erzählt, nicht eigentlich von einer Frau hätte gedreht werden müssen? Maria Schrader findet nicht: „Jeder sollte jede Geschichte erzählen können. Das ist auch Gleichberechtigung“. Schließlich habe nicht jede männliche Person den „Male gaze“ (männlicher Blick). Der Begriff beschreibt, wie männliche Filmemacher die Darstellung von weiblichen Charakteren umsetzen. Oft würden Frauen sexualisiert oder objektiviert. Im Umkehrschluss habe aber auch nicht jede Frau den feministischen Blick, „Female gaze“. Am Ende komme es auf eine Sensibilität und ein Verständnis für die Figur an, ergänzen die Filmemacherinnen.

Maria Schrader, sueddeutsche.de, 28.8.2023 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)