Vor diesem Hintergrund greife der berufsethische Ansatz der meisten Journalist*innen, in erster Linie wahr, umfassend und korrekt zu berichten, zu kurz. Denn der Journalismus brauche eine funktionierende Öffentlichkeit als „Resonanzraum“. Sein Anspruch müsse daher sein, sich auch für den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu engagieren. Gegen Brexit-Lügen und Corona-Leugner komme ein Journalismus, der allein auf Factchecking basiere, auf die Dauer nicht an. Nötig sei vielmehr auch der Erwerb und Einsatz eines „Grundwissens über Psychologie und Hirnforschung“.
Günter Herkel, verdi.de, 26.10.2020 (online)