Zitiert: Journalismus darf sich nicht zum Sklaven der Infrastrukturen machen

Ich persönlich würde mir auch wünschen, dass Verlage grundsätzlich im Online-Journalismus ihre Position überdenken und überlegen: Warum muss ich eigentlich Infrastrukturen schaffen, bei denen jeder Artikel auch ein Bild braucht? Gibt es andere Möglichkeiten, um dieser Falle der Visualisierung zu entgehen? Das ist ja letztlich genau das, was Tageszeitungs-Gestaltung ausmacht. Ich setze Akzente, ich wähle bewusst aus, ich kann entscheiden: Hier habe oder brauche ich kein Bild. Da würde ich mir wünschen, dass die Verlage mutiger sind, auch gegen den Strom zu schwimmen. Mir ist klar, dass ich Bilder brauche, um Artikel auf Social Media auszuspielen. Aber ich finde, wir müssen im Journalismus über die Infrastrukturen reden, weil wir uns ansonsten zu Sklaven dieser Infrastrukturen machen und dann bestimmte Probleme auch kaum lösbar sind.

Felix Koltermann, ejo-online.eu, 30.10.2023 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)