„Es geht nicht um Ost-Repräsentation”, sagt Uwe Krüger. … „Ich glaube, dass es dem Zuschauer egal ist, woher ein Reporter kommt“ , sagt Krüger. „Journalisten Milieus besser zu verstehen.“
Die CDU-Abgeordneten in Sachsen-Anhalt könne er verstehen. In deren Kritik gehe es nur vordergründig um den Osten. Dahinter stehe der Eindruck vieler Menschen, dass Journalisten meistens „urbane, akademische Leute“ seien aber nicht wie sie selbst. „Wer keine Verantwortung für den Klimawandel übernehmen will und wessen Mitgefühl an Landesgrenzen endet, der findet sich in dem Programmnicht wieder“ , so Krüger. ….
Was also müsste der Journalismus tun, damit sich mehr Menschen gemeint fühlen? Soll er Flüchtlingsfeinden, Klima und Coronaleugnern nach dem Mund reden?
Eben nicht, sagt Krüger. „Die Kunst des Journalismus muss sein, an diese Leute, die vom Mainstream abweichen, heranzutreten und herauszufinden, was sie wirklich umtreibt.“ Man dürfe sie nicht „dämonisieren“ sonst würden sie andere finden, die bloß vorgeben, sie zu verstehen.
Leipziger Volkszeitung, 12.12.2020 (nicht online)