Ein subjektiver Journalismus hat durchaus seine Berechtigung, oft packt er die Hörerinnen und Hörer mehr als die kühle Analyse. Aber eine Agenda ist dem Publikum suspekt. Der politische Journalismus sollte sich gerade jetzt auf seine Kernaufgabe besinnen, zu berichten und eine Sache von möglichst vielen Seiten zu beleuchten. Das Meinungsspektrum zu öffnen, statt es einzuengen. […]
Den größten Dienst für die Demokratie erweisen Medien, wenn sie ihr Publikum umfassend aufklären und nicht vor unerfreulichen Sichtweisen abschirmen. […]
Möglichst viele aus den unterschiedlichsten Lagern zu erreichen, ist in diesen polarisierten und aufgeheizten Zeiten eine echte Herausforderung geworden, aber sie glückte früher auch. Wenn wir eine möglichst große Bandbreite der Gesellschaft erreichen, dann stärken die Medien unsere Demokratie am besten gegen alle populistischen Irrwege.
Friedbert Meurer, deutschlandfunk.de, 18.03.2024 (online)