Ob öffentlich-rechtlich oder privat: Alle Journalisten, Techniker und das Verwaltungspersonal aller Medien in allen Mediengattungen (Print, Rundfunk und Online) sollten von Dienstag um 5 Uhr Ortszeit bis Mittwoch um 5 Uhr ihre Arbeit niederlegen, bevor sie am Mittwoch den von der Griechischen Dachgewerkschaft der Arbeitnehmer (GSEE) ausgerufenen 24-stündigen landesweiten Streik medial begleiten.
Wie die Athener Journalistengewerkschaft Esiea erklärte, sei „zum x-ten Mal festzustellen, dass die Arbeitgeber sich weigern, Tarifverträge im Privatsektor abzuschließen“. Dies führe dazu, dass „die Arbeitnehmer Hungerlöhne erhalten, die nicht einmal ausreichen, um ihre Grundbedürfnisse und diejenigen ihrer Familien zu decken“.
Wie allen Griechen machten auch den Medienschaffenden die hiesige Inflation mit explosionsartigen Preissteigerungen zu schaffen. Daher würden laut Esiea „die Medienschaffenden Tarifverträge in allen Medien fordern“. […]
Der Hintergrund dafür ist, dass nur etwa 25 Prozent aller Beschäftigten im gesamten griechischen Privatsektor mit Tarifverträgen ausgestattet sind. Sie verdienten 2023 im Schnitt 1.251 Euro brutto pro Monat. Viele Journalisten haben weniger. […]
Doch nicht alle Medien und Journalisten folgten dem Streikaufruf. Regierungsnahe Websites wie „Proto Thema“, „iefimerida“ sowie „Skai.gr“ erneuerten auch am Dienstag ihren Content im Netz, als gäbe es gar keinen Streik.
Ferry Bazoglou, taz.de, 16.04.2024 (online)