Zitiert: Kai Gniffke teilt viel, teilt dabei aber wenig mit

Für Gniffke ginge es in Interviews zu oft, sagt er, um lineare Ansichten anstatt um digitale Visionen. Zu viel um die Gegenwart, zu wenig um die Zukunft. Zu wenig um die ganz großen Fragen also.

Der Blick in die Glaskugel ist unter Führungspersönlichkeiten ein beliebter Griff in die Trickkiste. Denn heute lässt sich wunderbar über die Herausforderungen von morgen philosophieren, ohne über Fehler oder Versäumnisse zu sprechen. Denn die kennt schließlich noch keiner.

Da Gniffke den Raum für zukunftsweisende Themen und visionäre Fragen in den etablierten Medien zu klein findet, ist es spannend, einen Blick dorthin zu werfen, wo er seine Gedanken endlos teilen kann. […]

Kai Gniffke teilt viel, teilt dabei aber wenig mit. Der ARD-Chef bedient sich dabei jener Mittel, die er anderen vorwirft. Er zahlt mehr auf Medienfrustration ein als auf die Zukunft der Medien. Um wesentliche Zukunftsfragen geht es dabei nicht. Das muss so nicht bleiben.

Marvin Schade, medieninsider.com, 06.09.2023 (online, Paid)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)