Private Studio-Betreiber klagen über unfairen Wettbewerb durch Tochterunternehmen von ARD und ZDF. Der Preiskampf könnte sich noch verstärken. […]
Freier Wettbewerb, könnte man sagen, aber genau das wird von MMC oder EMG bezweifelt. „Wir wissen ja, wie man ‚Promi Big Brother‘ gut und kostengünstig umsetzen kann, haben den Zuschlag letztes Jahr aber nicht bekommen“, beklagt sich MMC-Geschäftsführer Dirk Schweitzer. Das Angebot sei zu hoch gewesen, habe das Produktionsunternehmen Endemol Shine mitgeteilt. Stattdessen konnten die Bavaria Studios punkten. […]
Im Boomjahr 2022 jedenfalls lag der Gesamtumsatz bei den Studios in der Bundesrepublik schätzungsweise bei um die 200 Millionen Euro. Schon im letzten Jahr dürfte sich das deutlich reduziert haben. Und für dieses Jahr wird der Einbruch wohl noch stärker sein, was den Preiskrieg so oder so bei allen Akteuren weiter verstärkt. Der Kuchen ist in der Regel etwa 150 Millionen Euro groß, zu klein für sämtliche Akteure und vor allem zu einem großen Teil durch die Gesellschaft finanziert: Denn die deutsche Film- und TV-Branche wäre ohne Rundfunkgebühren und staatliche Förderungen kaum lebensfähig.
Wilfried Urbe, taz.de, 04.04.2024 (online)