Die Person verschwindet hinter dem Amt oder geht idealerweise in ihm auf. Jeder Widerspruch, jede Konfrontation, jede Kommentierung zehrt vom Reservoir der Macht. Wenn Macht perfekt ausgeübt wird, darf sie deswegen wenig Spuren hinterlassen. Sie ist unsichtbar. Herlinde Koelbl aber hat sie sichtbar gemacht.
Stefan Kornelius, sueddeutsche.de, 12.11.2021 (online)