Zitiert: Keine bad news ohne positive Zugabe

Der diesjährige Journalismustag von ver.di stand unter dem Motto: „Bye bye bad news. Mit Constructive Journalism durch die Krise?“. Über 200 Medienschaffende nahmen an der Konferenz teil, berichteten über eigene Erfahrungen und debattierten Konzepte. Expert*innen aus der Praxis erläuterten, wie sich auch bei schwierigen Themen lösungsorientierte Perspektiven finden lassen und warum konstruktiver Journalismus dennoch kein „Wohlfühljournalismus“ ist. […]

Die Studierenden der Abschlussklasse der Deutsche Journalistenschule Jesko Buchs, Benjamin Stolz, Anastasia Trenkler und Jonas Wagner stellten ihren Kurzfilm zum Thema Konstruktiver Journalismus vor. Im anschließenden Publikumsgespräch äußerte sich Henriette Löwisch, Leiterin der Deutsche Journalistenschule kritisch zum Konzept. Den Charme des Konstruktiven Journalismus halte sie für gefährlich, weil sich letztlich alle eine Lösung für Probleme wünschten. Aufgabe von Journalismus könne es aber nicht sein, einfache Antworten zu liefern. Sie warnte vor inhaltlichen Verkürzungen. Befürworter*innen hielten dagegen, dass es zu den Qualitätskriterien eines guten Konstruktiven Journalismus gehöre, eben nicht überall Positives zu sehen, sondern mögliche Lösungen auch kritisch zu hinterfragen.

Julia Hoffmann, (M)edien, 6.3.2023 (online)

Kommentar verfassen

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)