Der diesjährige Journalismustag von ver.di stand unter dem Motto: „Bye bye bad news. Mit Constructive Journalism durch die Krise?“. Über 200 Medienschaffende nahmen an der Konferenz teil, berichteten über eigene Erfahrungen und debattierten Konzepte. Expert*innen aus der Praxis erläuterten, wie sich auch bei schwierigen Themen lösungsorientierte Perspektiven finden lassen und warum konstruktiver Journalismus dennoch kein „Wohlfühljournalismus“ ist. […]
Die Studierenden der Abschlussklasse der Deutsche Journalistenschule Jesko Buchs, Benjamin Stolz, Anastasia Trenkler und Jonas Wagner stellten ihren Kurzfilm zum Thema Konstruktiver Journalismus vor. Im anschließenden Publikumsgespräch äußerte sich Henriette Löwisch, Leiterin der Deutsche Journalistenschule kritisch zum Konzept. Den Charme des Konstruktiven Journalismus halte sie für gefährlich, weil sich letztlich alle eine Lösung für Probleme wünschten. Aufgabe von Journalismus könne es aber nicht sein, einfache Antworten zu liefern. Sie warnte vor inhaltlichen Verkürzungen. Befürworter*innen hielten dagegen, dass es zu den Qualitätskriterien eines guten Konstruktiven Journalismus gehöre, eben nicht überall Positives zu sehen, sondern mögliche Lösungen auch kritisch zu hinterfragen.
Julia Hoffmann, (M)edien, 6.3.2023 (online)
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