Bettina Ricklefs, Leiterin des Programmbereichs Spiel-Film-Serie beim Bayerischen Rundfunk, beteuert, trotz des allgemeinen Spardrucks sei man beim BR darauf bedacht, bei „Tatort“, „Polizeiruf 110“ oder den Mittwochsfilmen für das Erste die Qualität der Produktionen zu gewährleisten und gerade nicht bei den Drehtagen zu sparen. Seit 2005 seien es konstant 23. Diese Zahl nennt auch Barbara Biermann, Hauptabteilungsleiterin Film und Doku des SWR. Der Sender stellt die Serie „Die Fallers“ sowie seine „Tatort“-Beiträge selbst her, vergibt die Mittwochsfilme jedoch als Auftragsproduktionen. Die Budgets orientierten sich an den Inhalten der Stoffe. Für die von Schmidt-Hug behauptete Summe von 1,35 Millionen Euro sei schon seit vielen Jahren keine fiktionale SWR-Auftragsproduktion mehr entstanden.
Beim BR werden laut Ricklefs als Konsequenz aus stagnierenden Etats und steigendem Kostendruck insgesamt weniger Produktionen in Auftrag gegeben, diese dafür aber gut ausgestattet. Fast gleichlautend äußert sich der MDR: Eine Reduzierung der Drehtage habe nicht stattgefunden. Für einen Sonntagskrimi seien unverändert 21 bis 23 Drehtage vorgesehen. „Einzelfilme sowie Event-Produktionen verlangen aufwandsbezogen eine deutlich höhere Anzahl an Drehtagen. Die sich daraus ergebenden Wochenstunden werden in den Kalkulationsverhandlungen stets besprochen und
berücksichtigt.“
Tilmann Gangloff, epd medien 28/2019, 19.07.2019 (nicht online)