Die Datenverarbeitung wird immer wichtiger, dabei findet die Rechenleistung verstärkt auf externen Servern statt, in der „Cloud“. Das ist eine ziemlich amerikanische Sache – und verursacht Sorgen.
Die wachsende Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) droht nach Einschätzung von Deutschlands oberstem Wettbewerbshüter zum Nachteil für Verbraucher zu werden. „Künstliche Intelligenz ist unter Wettbewerbsgesichtspunkten ein Brandbeschleuniger der ersten Güte“, sagte der Chef des Bundeskartellamts, Andreas Mundt, am Mittwoch in Bonn. Die Macht der „Big Techs“ – also US-Technologiekonzerne wie Google und Amazon -, würde durch KI noch größer und die Probleme, die man ohnehin schon mit ihnen habe, würden sich verschärfen. Die Abhängigkeit von solchen Firmen könnte schlimme Folgen haben, warnt er. „Stellen Sie sich mal vor, diese Unternehmen würden irgendwann demokratiefeindlich, sie würden menschenrechtsfeindlich – und Sie können ihnen nicht ausweichen.“
Mundt sieht die Big Techs derzeit als Torwächter (Gatekeeper) – sie haben sich an einem Tor positioniert, durch das die Verbraucherinnen und Verbraucher in der digitalen Welt gehen und Zugriff auf das Angebot anderer Dienstleister bekommen können, die nicht zu den US-Großkonzernen gehören. Es gebe also immerhin noch „Outside Options“, also Angebote anderer Firmen, sagt der Kartellamtschef. „In der KI gibt es die nicht mehr – da werden Sie in dem Ökosystem drin gehalten, da gibt es keine Gatekeeper mehr, da gibt es nur noch ein in sich geschlossenes System.“
dpa, horizont.net, 26.06.2024 (online)