Zitiert: KI-Ausverkauf durch die ARD-Anstalten

In seinem Antwortschreiben vom 26. September erklärt der ARD-Vorsitzende Kai Gniffke aber anhand mehrerer Aspekte, wieso es bei den Anstalten keinen solchen Widerspruch gibt und auch keiner geplant ist. Er verweist im Namen aller Intendant:innen unter anderem auf die Ausgewogenheit der von KI produzierten Antworten. „Mit Blick auf den Auftrag und die Finanzierung durch die Allgemeinheit ist es aus Sicht der ARD gerade im Zeitalter von Fake News und Hate Speech wichtig, dass auch die öffentlich-rechtlichen Inhalte zu den Trainingsdaten gehören“, schreibt Gniffke. […]

Möllers lässt dieses Argument trotzdem nicht gelten: „Wir können ohnehin nicht kontrollieren, welche Inhalte wo und in welchem Zusammenhang auf welche Frage erscheinen“, sagt sie. Zudem betrachte diese Argumentation das Thema nur kurzfristig. „Was, wenn die KI, die wir selbst trainieren, dann zu großen Finanzierungsproblemen bei den privaten und Rechtfertigungsproblemen bei den öffentlichen Medien führt?“ Dann falle eine riesige Zahl Journalist:innen weg, und man könne der Informationspflicht überhaupt nicht mehr nachkommen, warnt sie. Schließlich sinkt mit der Zahl der Jounalist:innen langfristig auch die Zahl verlässlicher Quellen und derjenigen, die sich Entwicklungen neu anschauen. KI kann nur reproduzieren und nicht eigenständig auf gesellschaftliche Missstände hinweisen. Zudem verstärken KI-generierte Texte Möllers zufolge bestehende gesellschaftliche Vorurteile. […]

„Diese Angst davor, nicht mehr auffindbar zu sein, zeigt doch in dramatischer Weise, wie groß die Marktmacht der KI-Anbieter schon ist“, betont Hanna Möllers. „Aus Angst alle Informationen frei hinzuwerfen, ist aber auch keine Lösung.“ Wenn die Rundfunkanstalten gemeinsam mit den Verlagen ihre Inhalte entziehen würden, wären die Tech-Firmen deutlich eher zu Verhandlungen bereit, glaubt sie.

Mia Pankoke, journalist.de, 22.11.2024 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)