Zitiert: KI nimmt dem Film die Kunstform

Die Mächtigen in Hollywood versprechen eine »Demokratisierung des Storytellings« durch KI. In Wahrheit träumen sie aber davon, ihre lästigen Arbeitskräfte loszuwerden. […]

Aber mit KI-Filmen, die das menschliche Element auf die bloße Dateneingabe reduzieren, haben wir plötzlich keine Kunstform mehr – wir haben nur noch eine Maschine, in die wir Wunschinhalte eingeben können. Russos Beispiel für ein zukünftiges Filmerlebnis verdeutlicht den Abgrund, in den wir jetzt hinabblicken: »Ihr könntet in euer Haus gehen und der KI auf eurer Streaming-Plattform sagen: ›Hey, ich möchte einen Film mit meinem fotorealistischen Avatar und dem fotorealistischen Avatar von Marilyn Monroe in der Hauptrolle. Ich möchte, dass es eine Liebeskomödie ist, denn ich hatte einen harten Tag.‹« Diese Aussicht lässt die Frage noch dringlicher erscheinen: Wie lange noch können wir einen dystopischen, von Russo entworfenen Albtraum abwenden?

Eileen Jones, Jacobin, 20.06.2024 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)