Die Mächtigen in Hollywood versprechen eine »Demokratisierung des Storytellings« durch KI. In Wahrheit träumen sie aber davon, ihre lästigen Arbeitskräfte loszuwerden. […]
Aber mit KI-Filmen, die das menschliche Element auf die bloße Dateneingabe reduzieren, haben wir plötzlich keine Kunstform mehr – wir haben nur noch eine Maschine, in die wir Wunschinhalte eingeben können. Russos Beispiel für ein zukünftiges Filmerlebnis verdeutlicht den Abgrund, in den wir jetzt hinabblicken: »Ihr könntet in euer Haus gehen und der KI auf eurer Streaming-Plattform sagen: ›Hey, ich möchte einen Film mit meinem fotorealistischen Avatar und dem fotorealistischen Avatar von Marilyn Monroe in der Hauptrolle. Ich möchte, dass es eine Liebeskomödie ist, denn ich hatte einen harten Tag.‹« Diese Aussicht lässt die Frage noch dringlicher erscheinen: Wie lange noch können wir einen dystopischen, von Russo entworfenen Albtraum abwenden?
Eileen Jones, Jacobin, 20.06.2024 (online)