Zitiert: KI steht generell unter einem Täuschungsverdacht

Tatsächlich steht die KI generell unter einem Täuschungsverdacht und hat so einen gewissen Misstrauensvorschuss; auch deshalb, weil man nie weiß, wie Maschinen halluzinieren. Die Angst, getäuscht zu werden, ist durchaus vorhanden bei den Usern. Texte oder auch täuschend echte Bilder könnten falsch sein, weil sie von der KI generiert wurden. Umgekehrt ist bei den Medien das Bemühen vorhanden, diesen Täuschungsverdacht zu entkräften.

Wenn ich aber überall KI draufklebe und nicht erkläre, warum ich das kennzeichne, dann bleibt eigentlich nur diese Täuschungsangst bei den Usern. Sie haben dann generell weniger Vertrauen in etwas, das mit KI gelabelt ist, als in etwas, das gar nicht gelabelt ist. Mit einer unreflektierten Kennzeichnungsstrategie würde man also im schwersten Fall erreichen, dass nicht gelabelter generischer KI-Müll quasi vertrauenswürdiger wirkt als gelabelter guter Journalismus.

Katharina Schell, dfjv.de, 24.04.2025 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)