Zitiert: KI zur Filmsynchronisation (I)

Jeder hat die deutschen Stimmen von Leonardo DiCaprio oder Renée Zellweger im Ohr – doch gut möglich, dass sie bald nicht mehr von Menschen gesprochen, sondern von einer KI produziert werden. Die Synchronbranche wehrt sich.  Aber ist der Kampf noch zu gewinnen? […]

Die Zwickmühle der Branche: Gerade weil derzeit so viele Synchronfassungen gebraucht werden wie niemals zuvor, könnten große Konzerne versucht sein, mit KI zu experimentieren, um Zeit und Geld zu sparen. Zwar produzieren Streamingdienste längst schon nicht mehr so viel wie vor ein paar Jahren. Aber dass Firmen wie Netflix weltweit Synchronfassungen ihrer Filme und Serien benötigen, hat in der Branche trotzdem zu einem Boom geführt, der bis heute anhält. […]

Viele Künstler arbeiten seit Jahrzehnten gut und erfolgreich als Sprecher, Dialogbuchautoren oder Dialogregisseure. […]

Während die Rechtslage klar ist – das Urheberrecht regelt in Deutschland, dass Sprechaufnahmen nicht ohne Vereinbarung mit dem Sprecher verwendet werden dürfen – ist es sehr schwierig, die Verwendung verbindlich nachzuweisen. Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass KIs mit den Stimmen von Sprechern trainiert werden, ohne dass diese das wissen oder wollen – und dass sie sich so kostenlos selbst abschaffen. […]

Ein weiteres Problem: Selbst wenn sie Beweise hätten, wäre der Gerichtsstand immer in den USA, gegen Großkonzerne wie Google, Meta, Microsoft.

Kathleen Hildebrand und David Steinitz, sueddeutsche.de, 08.04.2025 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)