Dürfen Klimaschützer Gesetze brechen? Ja, findet der Philosoph Robin Celikates – wenn der Protest darauf abzielt, die Demokratie zu stärken. Die jüngere Geschichte zeige, dass ziviler Ungehorsam eine „demokratiefördernde Funktion“ habe, so Celikates im Dlf. …. Die Geschichte zeige, dass Demokratien immer auch anfällig für Verzerrungen und Manipulationen seien. Manche Probleme könnten daher nicht im Rahmen der demokratischen Institutionen gelöst werden – zumindest nicht abschließend. Auch mit Blick auf den Klimawandel diagnostiziert Celikates ein Demokratiedefizit: Diejenigen, die am meisten unter den Auswirkungen des Klimawandels leiden werden, seien in den Institutionen kaum repräsentiert, da sie noch nicht wählen dürfen.
Celikates hält den außerparlamentarischen Protest daher für ein notwendiges Korrektiv. Auch der Rechtsbruch, etwa durch Sitzblockaden, könne mitunter legitim sein: Nämlich dann, wenn er explizit darauf abziele, die Demokratie zu stärken.
DLF Denkfabrik, 20.10.2019 (online)