Zitiert: Kompetenzcenter führen zu Kompetenzverlust

Das ist ein Kompetenzverlust, wenn ein Sender, wie das jetzt geplant ist, ab 20 Uhr sagt, ab jetzt übernehmen wir das Gemeinschaftsprogramm für alle Informationswellen im Lande. Zig Leute wirken nicht mehr mit. Unabhängige Köpfe werden weggeschoben. Oder schicken sie demnächst nur noch einen Auslandskorrespondenten für ARD und ZDF nach Moskau? Das Prinzip der Vielfalt, darauf möchte ich deutlich hinweisen, ist soeben vom Verfassungsgericht wieder betont worden für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Vielfalt ist ein Stück Demokratie! Und haben die Intendanten eigentlich dargelegt, was sie damit sparen? […]

Die Kompetenzcenter führen zu Kompetenzverlust. […] Wichtig sind Orchester, wichtig sind kulturelle Beiträge, wichtig ist, dass Kultur in der Primetime kommt und nicht in der Nacht. Wichtig ist, dass endlich diese Tatorte zurückgedrängt werden und Qualität kommt. […]

Die Konstruktion des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist ja besonders. Er ist staatsfern, und er besteht aus zwei Elementen – den Intendanten, die die Programmgestaltung zunächst einmal in der Hand haben. Und den Gremien. Aber die Intendanten haben – nach allen juristischen, verfassungsrechtlichen Bewertungen – keine Programmautonomie an den Gremien vorbei. […]

Gerhart Baum, sueddeutsche.de, 03.07.2023 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)