Zitiert: Linke Medien – „Wir wollten etwas praktisch werden lassen“

Die radikal war eine Form der Vermittlung dessen, was die linksradikale Bewegung zu bieten hat und eine Antwort darauf, was eine Organisierung von unten ist – nicht im Sinn eines Publikationsorgans für die Guerilla, die RAF oder die Revolutionären Zellen; vielmehr ging es darum, kleinen Aktionen, die auch militant sein können, Raum zu geben und darüber Diskussionen zu führen. Zu Zeiten, als die radikal unter dem Ladentisch verkauft wurde, hatte sie eine Auflage von 5.000 Stück – und das ist für eine selbstorganisierte Zeitschrift, die immer wieder indiziert worden ist, relativ hoch. Alles weitere ist ein Wechselspiel: Wenn du ein Publikationsorgan hast, das die Leute lesen, bist du natürlich für viele erreichbar. Heutzutage wäre das anders, vieles liefe über digitale Medien – und da musst du sichtbar bleiben. Für die radikal war es aber wichtig, nicht immer sichtbar zu sein. Perspektivisch ging es nicht um den Kommunismus oder um irgendeine Revolution, sondern darum, dass wir etwas praktisch werden lassen können.

Frans Scholten, jungewelt.de, 24.11.2023 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)