Denn viele sogenannte Lokalteile von Regionalzeitungen werden immer größer. Nicht etwa, was ihren Umfang und schon gar nicht das redaktionelle Personal angeht. Sondern rein flächenmäßig. Was da heute alles als lokal daherkommt, ist oft ganz im Wortsinn meilenweit voneinander entfernt. Das Publikum findet seine wirkliche lokale Umgebung, den eigenen Ort, nur noch höchst selten wieder – womit sich der Sinn und Zweck eines solchen “Lokalteils” eigentlich erübrigt. Dass ein solches “Wachstum” bei gleichzeitiger Aushöhlung des Inhalts keinen Erfolg haben kann, versteht sich von selbst.
Und so dreht sich die Abwärtsspirale im Lokalen immer weiter, unterbrochen von Sonntagsreden und mahnenden Worten, dass die Demokratie vor Ort ohne unabhängigen Qualitätsjournalismus im Lokalen ziemlich schutzlos dasteht. Besonders krass ist die Situation auf dem Lande, und da vor allem im Osten.
Steffen Grimberg, turi2, 05.12.2024 (online)