Er legte zu Beginn eines jeden Treffens eine geradezu provokant gute Laune an den Tag und eröffnete die Konversation mit einem unvergleichlichen, sehr ansteckenden Lachen. Obwohl er sich über den Zustand der Welt keine Illusionen machte, lebte er sein Leben in Heiterkeit. Zu den vielen Zeitgenossen, die über erlittene Ungerechtigkeiten, verpasste Chancen oder mangelnde Anerkennung klagen, gehörte er jedenfalls nicht. Denn da war ja immer eine kommende Reise, auf die er sich freute, und ein neues Projekt. Er vermochte es, einen aufklärerischen, linksliberalen Standpunkt mit einer umfassenden Freundlichkeit und Neugier zu verbinden. […]
Eines aber war mit Hachmeister unmöglich: zu erraten, was ihn als Nächstes beschäftigen wird. Seine Themen reichen von der deutschen Zeitgeschichte über die Betrachtung schöner, mythischer Feriendestinationen bis in die Welt der Spitzengastronomie. Das politische Geschehen, die Hintergründe der Medien und die Entwicklung des Fernsehens waren sein Tagesgeschäft, und es gab niemanden, der besser analysiert, profunder geurteilt und inspirierender formuliert hätte. Er war so gut, dass er keine Wichtigkeit zu inszenieren brauchte.
Nils Minkmar, sueddeutsche.de, 02.09.2024 (online)