Madsack-Chef Thomas Düffert hat den „Prignitz Kurier“erfolgreich zu einem reinen digitalen Produkt gewandelt. Nun sollen weitere Lokalausgaben der „Märkischen Allgemeinen Zeitung“ folgen und gedruckte Ausgaben wegfallen. Das könnte der Bund als wichtiges Signal auffassen, die geplante Presseförderung endgültig auf Eis zu legen, meint MEEDIA-Chefredakteur
Stolz verkündet der Madsack-Chef, dass er den „Prignitz Kurier“ ab Oktober auf ein rein digitales Produkt umstellen will. Denn seine „Digital Only“-Strategie, die er bei dem Lokaltitel vor fünf Monaten angeschoben hat, scheint zu fruchten. So gewinnt der Verlag offenbar Abonnenten hinzu, die mit einem reinen digitalen Produkt zufrieden sind. Deshalb geht Düffert sogar noch einen Schritt weiter. Er will angesichts des gelungenen „Digital Only“-Schwenks beim „Prignitz Kurier“ jetzt weitere gedruckte Lokalausgaben der „Märkischen Allgemeinen Zeitung“ einstellen und zu Digitalangeboten wandeln.
Mit seinem neuen Kurs führt der Madsack-Chef der Verlagsbranche eindrucksvoll vor, dass Lokalzeitungen in den Regionen offenbar auch ohne Zustellförderung des Bundes überlebensfähig sind. Steigender Mindestlohn für Zusteller: Kein Problem. Wachsende Kosten für Druck und Papier: unwichtig. Den Lesern in ländlichen Gebieten reicht eine digitale Zeitung völlig aus. Damit ist der Lokaljournalismus gerettet.
Gregory Lipinski, meedia.de, 28.09.2023 (online)