Wir leben kapitalistischen System. Da sind Gefälle zu finden, überall. Wenige profitieren von den prekären Umständen vieler. Weltweit. Ich glaube man müsste noch viel weiter gehen, wenn man Bedingungen für Gleichberechtigung und Augenhöhe haben möchte. Aber am Schluss steht da nur: Til Schweiger hat dies und jenes getan. […]
Ich erlebe am Film meistens kollegiales, oft sogar familiäres Zusammenarbeiten. Arbeitsbedingungen können – wie wahrscheinlich fast überall – verbessert werden und im Konkreten sollten sie es auch. Aber was ist die Lösung? Eine Verhaltenspolizei? Film ist ein kreativer Prozess, der sicherlich Ausschläge hat, ohne dass jemand tritt oder grabscht. Da ist menschliches Miteinander, und da gibt es auch mal schlechte Tage. Außer Frage steht, dass wir alle mit Respekt miteinander umgehen sollten. Aber man kann nicht alles egalisieren, dieser Anspruch macht ganz schön viel kaputt.
Heike Makatsch, sueddeutsche.de, 22.06.2023 (online)