Zitiert: Mangelhafte Qualität der KI-Berichterstattung

Über die Qualität der KI-Berichterstattung hierzulande lässt sich sicherlich streiten. Meist überwiegt die Faszination für das Neue, das Unerklärliche, das Beängstigende. Die analytische Tiefe, der politische und technische Sachverstand bleiben in der Tat oft marginal. Doch eine KI-Sendung von KI erstellen zu lassen, ist so ziemlich das Gegenteil von einer Lösung für dieses Problem – und zeugt vor allem von journalistischer Ratlosigkeit.

Nicht nur, dass die KI in den seltensten Fällen etwas wirklich Originelles zustande bringt. Das zeigen auch die Inhalte der Welt-Sendung, die mit Berichten über eine Messe in Shanghai, eine Initiative in den USA, einer Umfrage in Deutschland, einem Gesetz der EU und einem Social-Media-Trend nun wirklich den Technikjournalismus nicht neu erfindet. Doch ist in KI-Modellen – aus guten Gründen – oft eine politische Sperre eingebaut, die eine Einordnung der berichteten Fakten verhindert.

Viele Nutzer werden es beim Experimentieren mit ChatGPT und Co. schon erlebt haben: Aussagen über politische Parteien, Beleidigungen, sexualisierte Äußerungen, politisch Unkorrektes ist der Software kaum zu entlocken. Das ist im Alltag auch meistens sinnvoll. Für den Journalismus ist es allerdings fatal. Eine Berichterstattung, die von KI gestaltet wird, kann kaum mehr als die Wiedergabe von Pressemitteilungen. Sie hinterfragt nicht, gibt ohne menschliche Anweisung keine Einordnung – Analyse ist Fehlanzeige.

Jana Ballweber, meedia.de, 01.08.2025 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)