Zitiert: Medien allein können das Vertrauens-Problem nicht lösen

Mit dem Blick auf Amerika sehen wir, dass nicht nur die Medien unter Druck stehen und einem Vertrauensverlust unterworfen sind, sondern auch Politik und Wissenschaft. Ich glaube, es ist zu kurz gegriffen, anzunehmen, dass nur wir Medien dieses Problem lösen können. Die Ursachen gehen tiefer. Es hat mit Globalisierung zu tun, die zahlreiche positive, aber auch negative Entwicklungen vorangetrieben hat. Viele Menschen werden in einem Gefühl des Abgehängtseins zurückgelassen. Die Welt ist in den vergangenen Jahren ein komplexerer Ort geworden. Man kann aber Komplexität nicht zu Tode simplifizieren. Was wir Medien in unserem Verantwortungsbereich tun können, ist, schlichtweg ein gutes journalistisches Handwerk zu betreiben. […]

Wir benötigen wesentlich mehr Selbsterkenntnis im Journalismus, um die Bedürfnisse und die Erwartungshaltung der Menschen in Bezug auf die Medien zu verstehen und darauf entsprechend einzugehen. Da gibt es noch viel Positives, das die Medienwelt erreichen kann. Es geht dabei darum, Welterklärung zu demokratisieren und nicht als Einbahnstraße zu begreifen.

Clemens Pig, standard.at, 15.09.2023 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)