Zitiert: Medien haben technische Entwicklung verschlafen

In der Vergangenheit haben Medienunternehmen vieles in der technischen Entwicklung verschlafen, ignoriert, ausgesessen. Das begann mit dem Wegzug von Kleinanzeigen aus Print-Produkten hin zu eigenen Plattformen und dem journalistischen Publizieren im Internet ohne erkennbares Geschäftsmodell.

Bis heute gibt es eben kein „Spotify für Journalismus“, ja nicht einmal eine allgemein akzeptierte anonyme Zahlungsmöglichkeit für Einzelartikel (stattdessen werden weiterhin Abonnements für einzelne Medienmarken angeboten).

Die Medien haben keine eigene Suchmaschine für ihre Angebotsflut entwickelt. Und auch die Kulturpolitik schimpft lieber anhaltend über die Abhängigkeit von amerikanischen Konzernen, anstatt schon damals mit dem Aufkommen von Altavista, Infoseek oder Lycos den Bedarf an gemeinwohlorientierten Internetstrukturen erkannt und darauf reagiert zu haben.

Timo Rieg, Telepolis, 25.07.2025 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)