Wie Algorithmen müssen auch Medien zum Nutzungskontext passen – mehr noch, zu ihren Nutzerinnen und Nutzern. Seinen gesellschaftlichen Auftrag kann schließlich nur erfüllen, wer Menschen erreicht, wer ihre Lebenswirklichkeiten und Bedürfnisse ernst nimmt. Aus dem Newsroom heraus ist es mitunter schwierig, diese Perspektiven mitzudenken – oftmals haben Journalistinnen und Journalisten kaum persönlichen Kontakt zu ihren Zielgruppen und können sich zu selten mit konkretem Feedback zu ihrer Arbeit beschäftigen.
Dabei gäbe es viele Formate, um den Austausch zwischen Redaktion und Rezipienten zu verstärken. Persönliche Treffen und Nutzerbefragungen, Gruppen in sozialen Netzwerken und Konferenzen – um nur einige zu nennen. Die Persona-Methode kann ebenfalls dabei helfen, einen empathischen Zugang zu eigenen Zielgruppe zu entwickeln. Dabei werden fiktive Personen entwickelt, die exemplarisch für zentrale Eigenschaften und Bedürfnisse wichtiger Nutzergruppen stehen. Je konkreter Personas beschrieben sind, desto wirkungsvoller können sie eingesetzt werden – in der Entwicklung neuer Produkte und Formate, aber ebenso im Redaktionsalltag.
Christina Elmer, message-online.com, 27.02.2020 (online)