Die allermeisten Medienhäuser waren bis jetzt nicht in erster Linie Inhaltsproduzenten, sondern im Wesentlichen Verteilmaschinen: Sie haben davon gelebt, dass sie hocheffiziente Verteilkanäle zu ihrem Publikum aufgebaut haben. Dafür haben sie manchmal Inhalte benötigt. Das Businessmodell bestand aber darin, auf diesen Verteilkanälen Werbung zu verkaufen. Damit ist es definitiv vorbei: Die grossen Internetkonzerne haben die Verlage längst als Verteilmaschinen abgelöst. …. Das Businessmodell kann nicht mehr das Verteilen von Inhalten sein. Das neue Businessmodell ist die Identifikation der Empfänger mit dem Medium oder dem Medienschaffenden. Im Zentrum steht deshalb nicht mehr die Verteilkraft des Medienhauses, sondern die Kreativkraft der Medienschaffenden.
Matthias Zehnder, persoenlich.com, 16.11.2020 (online)