Magazine und Zeitschriften verschwanden oft recht lautlos. Zuletzt wurden die „Wiener Zeitung“ und das „Oberösterreichische Volksblatt“ 2023 in Printform eingestellt. Das sind zwar nicht die großen Player, aber es zeigt, dass kleinere Medien im traditionellen Druckbereich ökonomisch nicht mehr machbar sind. Eigentlich wären schon jetzt auch viele größere ohne öffentliche Hilfe nicht mehr finanzierbar. Die Frage ist also, ob und welche originäre journalistische Medienproduktion es in Österreich weiterhin geben wird. Dafür muss es wenigstens einigen vorhandenen Playern gelingen, erfolgreich umzustellen. Aber es muss auch viel Neues entstehen, das verwaiste Plätze besetzt – etwa hyperlokaler Journalismus, der in Österreich fast nicht vertreten ist, weil er fast nie gefördert wurde. Es fehlt die Gründerwelle im Kleinen. Eine solche gehört massiv unterstützt. Medienpolitik glaubt zu sehr daran, dass das Alte irgendwie erhalten werden muss. Vielfach wird das nicht funktionieren.
Andy Kaltenbrunner, derstandard.at, 05.01.2024 (online)