Zitiert: Medienpolitik muss mehr leisten, als das Alte zu erhalten

Magazine und Zeitschriften verschwanden oft recht lautlos. Zuletzt wurden die „Wiener Zeitung“ und das „Oberösterreichische Volksblatt“ 2023 in Printform eingestellt. Das sind zwar nicht die großen Player, aber es zeigt, dass kleinere Medien im traditionellen Druckbereich ökonomisch nicht mehr machbar sind. Eigentlich wären schon jetzt auch viele größere ohne öffentliche Hilfe nicht mehr finanzierbar. Die Frage ist also, ob und welche originäre journalistische Medienproduktion es in Österreich weiterhin geben wird. Dafür muss es wenigstens einigen vorhandenen Playern gelingen, erfolgreich umzustellen. Aber es muss auch viel Neues entstehen, das verwaiste Plätze besetzt – etwa hyperlokaler Journalismus, der in Österreich fast nicht vertreten ist, weil er fast nie gefördert wurde. Es fehlt die Gründerwelle im Kleinen. Eine solche gehört massiv unterstützt. Medienpolitik glaubt zu sehr daran, dass das Alte irgendwie erhalten werden muss. Vielfach wird das nicht funktionieren.

Andy Kaltenbrunner, derstandard.at, 05.01.2024 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)