Der Medienrechtler Wolfgang Schulz hält es grundsätzlich für positiv, einen Medienrat zu schaffen, der evaluiert, ob die öffentlich-rechtlichen Sender ihren Auftrag insgesamt erfüllen. Es sei „eine gute Idee“ eine Institution zu haben, die gesamthaft die Entwicklung der Rundfunkanstalten in den Blick nehme, erklärt Schulz, Vorstandsvorsitzender des Leibniz-Instituts für Medienforschung Hans-Bredow-Institut (HBI). […]
Ein zusätzlicher Medienrat könne sinnvoll sein, „wenn er den öffentlich-rechtlichen Rundfunk strategisch begleitet und Impulse für dessen Weiterentwicklung setzt“, sagt Wolfgang Schulz: Es dürften aber bestehende Prozesse nicht unnötig verkompliziert werden. Hier sieht er aber Risiken: Völlig auszuschließen sei es nicht, dass es beim neuen Medienrat zu Überlappungen mit der Arbeit der bestehenden Aufsichtsgremien der ARD-Anstalten, des ZDF und Deutschlandradios komme. […]
„Wenn es schlecht läuft, entsteht nur mehr bedrucktes Papier, einschließlich Spesenrechnungen. Wenn es gut läuft, kann eine neue Reflektionsebene entstehen, die hilft, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zukunftsfest zu machen.“
Volker Nünning, M(verdi), 09.04.2025 (online)