Zitiert: Mehr Info statt Entertainment in Mediatheken von ARD und ZDF

Die Angebotsanalyse „Mediatheken und Streamingdienste“ untersuchte die Big Seven Onlinevideo-Anbieter ARD Mediathek, ZDFmediathek, Netflix, Prime Video, Disney+, Joyn+ und RTL+.

Die Inhaltsanalyse belegt, dass die ARD Mediathek mit 220.000 Titeln der größte Anbieter von Online-Bewegtbildinhalten ist.

ARD Mediathek und ZDFmediathek fokussieren das Genre Information deutlich stärker. Bei den Privatsender-Mediatheken überwiegt Unterhaltung, Netflix und Co. setzen vor allem auf Fiktion.

Sportinhalte finden Nutzerinnen und Nutzer in den öffentlich rechtlichen Mediatheken, kein privater Anbieter kommt hier über einen Anteil von 2 Prozent der gesamten Sendungsdauer in diesem Genre. […]

Mit einem Sportanteil von 7 Prozent führte das ZDF gefolgt von der ARD mit 4 Prozent der kumulierten Sendungsdauer in diesem Genre. Bei keinem privaten Anbieter hingegen lag der Anteil des Sports über 2 Prozent.

Ähnlich wie beim Genre Information zeigten sich auch im Bereich Sport große Unterschiede auf der Titel ebene. Bei Disney+ gab es beispielweise keine aktuelle Sportberichterstattung und somit fielen die wenigen Sportinhalte sämtlich in die Darstellungsform Dokumentation mit entsprechenden längeren durchschnittlichen Dauern von 60 Minuten. Das ZDF hingegen kam auf 27 Minuten für einen durchschnittlichen Sportinhalt, was den aktuellen und meist kürzeren Sportberichten geschuldet ist.

Durchschnittliche Laufzeit pro Video der Genres Fiktion und Information (in Minuten)

                            Fiktion              Information

ARD Mediathek     44                    23

ZDFmediathek       40                    17

RTL+                    37                    45

Netflix                   43                    50

Joyn                     39                    45

Prime Video          38                    51

Disney+                36                    46

Florian Kerkau, Media Perspektiven 7/2024 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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