Einzelredaktionen in den einzelnen Sendern müssten aber erhalten bleiben, fordern die Kulturräte und nennen als Beispiel die Hörspielredaktionen, die künftig in einer „vernetzten Gemeinschaftsredaktion“ arbeiten sollen, wie die ARD am Donnerstag ankündigte, ohne genau sagen zu können, was das konkret bedeutet. Im schlimmsten Fall verliert eine ganze Kunstform ihre Existenzgrundlage. […]
Gerhart Baum sagte der SZ am Freitag, es sei völlig unverständlich, dass die Axt angelegt werden soll an die kulturelle Vielfalt, die das Hörspiel biete. „Diese Kunstform wird von den Intendanten gleichgesetzt mit anderem, etwa mit Verbraucherthemen. Das ist aber etwas komplett anderes.“
In dem Positionspapier heißt es: „Es werden derzeit Tendenzen erkennbar, die Kernaufträge und so auch den Kulturauftrag einzuschränken.“ Stattdessen sei eine „Qualitätsoffensive“ nötig, mit mehr Kernauftrag zu besseren Sendezeiten, auch mit regionaler Kulturberichterstattung und einem festen Anteil der Kultur am Gesamtprogramm: „Wir fordern dazu jährliche Berichte.“
Stefan Fischer, Claudia Tieschky, sueddeutsche.de, 23.06.2023 (online)