Meinungsumfragen sind lediglich Trends, ein temporäres Stimmungsbild, wie die Leute, die befragt wurden, wählen würden, könnten sie am Sonntag wählen. Oder, genauer: Was sie so angeben, was sie wählen würden. […]
Der Sozialforscher Rainer Schnell hat das kürzlich auch in Hinsicht auf das ZDF-„Politbarometer“ kritisiert. Es sei für ihn „billig erkaufte Sendezeit“, jede Woche ein Beliebtheits-Ranking von Politikern zu veröffentlichen, in dem es oft „nur minimalen Verschiebungen“ gebe, während die statistische Fehlerquote höher liege. „Die Aussagekraft dieser Werte ist denkbar gering“, sagt Schnell. Und man könnte hinzufügen, dass diese Erkenntnis und Kritik an Umfragen nicht neu ist, aber man muss es immer wieder erklären.
Boris Rosenkranz, uebermedien.de, 25.8.2023 (online)